Traditionellerweise wird bei einer Grundsteinlegung auch eine Zeitkapsel verbaut, die die Nachwelt über das Projekt informiert. Passend dazu stellten bei der Grundsteinlegung Mitarbeiter der Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie aus, was sie in der ersten Bauphase unterhalb des Französischen Saals freilegten. Neben einer mittelalterlichen Grube, in der Reste von Gefäßen und Speiseabfälle gefunden wurden, konnten in den Planierschichten darüber zahlreiche, zum Teil sehr aufwändig ausgestaltete Ofenkachelfragmente sowie Bruchstücke von Gefäßen, aber auch zum Beispiel ein Teil eines Schildkrötenpanzers gefunden, die wohl alle in die Neuzeit bis Moderne datieren. In der Zeitkapsel, die nun im Gebäude versetzt wurde, warten persönliche Erinnerungen von Klemens Haselsteiner, dem Projektteam, Dr. Bogdan Roščić, jungen Künstler:innen und Dr. Hans Peter Haselsteiner auf nachfolgende Generationen. Darunter finden sich zum Beispiel eine Seite der Partitur der für 2024 geplanten Eröffnungsvorstellung, die Grabungsdokumentation der Archäologie, und eine gerahmte Visualisierung des neuen Opernsaals. Eigene Spielstätte für den künstlerischen Nachwuchs Die Wiener Staatsoper ist eines der weltweit am intensivsten genutzten Theatergebäude. Die limitierte Raumsituation im Haus am Ring lässt aktuell ein ausreichendes Angebot für junges Publikum und ein adäquates Arbeiten mit jungen Künstlerinnen und Künstlern, beides zentrale Vorhaben der Direktion Bogdan Roščić, nicht in gewünschtem Umfang zu. Dr. Bogdan Roščić und Dr. Hans Peter Haselsteiner war es deshalb ein gemeinsames Anliegen, den Französischen Saal der jungen Zielgruppe zu widmen. Die neue Arbeits- und Spielstätte wird die Umsetzung dieses kulturpolitischen sowie unternehmerischen Auftrags nun ermöglichen. Die Planung für den Französischen Saal geht von rund 100 Veranstaltungen pro Spielzeit aus. Diese umfassen u. a. Opern für Kinder und Jugendliche, Vorstellungen der Ballettakademie oder der Jugendkompagnie der Ballettakademie, Konzerte des Opernstudios und der Opernschule, Veranstaltungen für den Offiziellen Freundeskreis, Uraufführungen von Opern- und Ballettwerken, aber auch Vermittlungsprogramme sowie partizipative Formate. „Die neue Arbeits- und Spielstätte ist ein ganz zentrales Vorhaben meiner Direktionszeit. Die räumliche Situation in der Wiener Staatsoper selbst ist mehr als angespannt. Die neue Bühne ermöglicht es dem Haus daher, seinem Auftrag endlich in vollem Umfang gerecht zu werden und jene Arbeit am Nachwuchs im Publikum wie bei den Künstler:innen zu leisten, die wir im Haus am Ring schon aus Platzkapazitäten nicht erbringen können. Die heutige Grundsteinlegung sehe ich als wichtigen Meilenstein in der Bauphase, ich freue mich jetzt schon auf die Eröffnung im Spätherbst 2024“, so Bogdan Roščić. Hans Peter Haselsteiner ergänzt: „Die Förderung des künstlerischen Nachwuchses in Österreich liegt mir am Herzen! Dass wir mit dem revitalisierten und umgebauten französischen Saal den Vorhaben der Wiener Staatsoper ein Zuhause bieten, entspringt meiner Überzeugung, jungem und jüngstem Publikum ein Opernerlebnis ermöglichen zu müssen. Nur so erhalten wir die Kunstgattung Oper - denn nichts berührt auch schon Kinder mehr als das unvergleichliche emotionale Erleben einer Opernaufführung mit der Klasse der Wiener Staatsoper.“ Der börsennotierte Baukonzern STRABAG ist bekannt für Sponsoring im künstlerischen Bereich und steuert € 10 Mio. in Form eines Sponsorings bei. „Die Darbietungen der jungen Künstler:innen haben heute bewiesen, wie sensationell der Nachwuchs der Wiener Staatsoper ist. Wir freuen uns, dass wir uns nicht nur mit unserem fachlichen Know-how zu der Entstehung dieses neuen Opernhauses beitragen, sondern auch als Sponsorin und Förderin der Wiener Staatsoper beteiligt sind“, so Klemens Haselsteiner, CEO der STRABAG. Über das Projekt Die neue Spielstätte der Wiener Staatsoper wird im Rahmen einer Public-Private-Partnership realisiert. Die Projektpartner der Wiener Staatsoper sind die Künstlerhausbesitz und -betriebs GmbH (KBBG), STRABAG SE, die Haselsteiner Familien-Privatstiftung sowie die öffentliche Hand, vertreten durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES). Die Gesamtprojektkosten zur Errichtung des Französischen Saals als Arbeits- und Spielstätte der Wiener Staatsoper belaufen sich nach aktueller Planung auf € 20,5 Mio. Davon bringt das BMKOES durch eine einmalige Zuwendung € 5 Mio. ein, € 10 Mio. werden durch Sponsoring vonseiten STRABAG beigesteuert, die restlichen € 5,5 Mio. werden von der Haselsteiner Familien-Privatstiftung finanziert. Die erste Vorstellung im Französischen Saal ist für Ende 2024 geplant. STRABAG SE ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke. Unser Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette ab. Wir schaffen Mehrwert für unsere Kund:innen, indem wir Bauwerke ganzheitlich, über den gesamten Lebenszyklus betrachten – von der Konzeption über die Planung und Errichtung, den Betrieb und das Facility Management, bis hin zur Umnutzung oder den Rückbau. Dabei übernehmen wir Verantwortung für Mensch und Umwelt: Wir arbeiten an der Zukunft des Bauens und investieren in unsere derzeit mehr als 250 Innovationsprojekte und 400 Nachhaltigkeitsprojekte. Durch das Engagement unserer rd. 74.000 Mitarbeiter:innen erwirtschaften wir jährlich eine Leistung von etwa € 16 Mrd. Mit einem dichten Netz aus zahlreichen Tochtergesellschaften in vielen europäischen Ländern und auch auf anderen Kontinenten erweitern wir unser Einsatzgebiet weit über Österreichs und Deutschlands Grenzen hinaus. Gemeinsam, im Schulterschluss mit starken Partner:innen, verfolgen wir ein klares Ziel: klimaneutral und ressourcenschonend planen, bauen und betreiben. Infos auch unter www.strabag.com Als eines der international bedeutendsten Opernhäuser blickt die Wiener Staatsoper sowohl auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück als auch auf eine vielseitige Gegenwart: Jede Spielzeit stehen in rund 350 Vorstellungen mehr als 60 verschiedene Opern- und Ballettwerke auf dem Spielplan. Allabendlich sind neben den fest engagierten Ensemblemitgliedern internationale Stars auf der Bühne und am Dirigentenpult zu erleben, im Graben begleitet von einem einzigartigen Orchester: dem Staatsopernorchester, dessen Musiker in Personalunion den Klangkörper der Wiener Philharmoniker bilden. www.wiener-staatsoper.at